Der Aktientipp im Januar hat ganz im Zeichen der Depotabsicherung gestanden. Wie sich Anfang Februar zeigt ist die Sorge vor einem Kursrückgang auch nicht ganz unbegründet gewesen. Barrick Gold hat zwar auch Kursverluste einstecken müssen, aber der Rückgang an den Weltbörsen zeigt mal wieder wie schnell es gehen kann. Gerade noch herrscht an den Börsen große Euphorie und auf einmal geht es nach unten.
Nun aber zum Aktientipp Februar 2018. Diesmal wird es wieder eine Aktie sein die nach Meiner Meinung nach großes Kurspotenzial hat. Und das vor allem, weil das Unternehmen in einem großen Zukunftsbereich schon heute die Nase vorne hat. Die Rede ist von dem japanischem Unternehmen Nissan was zurzeit mit seinen beiden Partnern Renault und Mitsubishi bei der Elektromobilität weit vorne ist. Es gibt aber noch einige Gründe die für Nissan sprechen. Wie immer sind sie in den folgenden Absätzen zu lesen.
Nissan Motor Company
WKN: 853686
ISIN: JP3672400003
Aktientipp Februar 2018 – kurz vorgestellt
Wie auch schon bei den anderen Aktientipps zuvor werde ich an dieser Stelle Nissan und seine Geschichte kurz vorstellen. Den ich bin der Meinung das ein bisschen Hintergrundwissen als Aktieninvestor nie schaden kann. So wurde Nissan im Jahr 1911 von einem japanischen Maschinenbauingenieur Namens Hashimoto Masujiro in Tokio gegründet. Die neue Firma prodozierte unter dem Namen Kaishinsha Motorcar Works 1914 das erste japanische Auto. Das Automobil wurde nach den Nachnamen Initialen der drei Investoren Den, Aoyama und Takeuchi genannt. Ohne ihre Finanziellen Mittel wäre es nicht möglich gewesen den DAT zu entwickeln.
Leider wurde der DAT kein Verkaufsschlager und somit musste die neu gegründete Firma sich recht schnell nach anderen Produkten umschauen. Und so kam es, dass die Produktion nach einigen Jahren auf LKWs für das japanische Militär umgebaut wurde. Die japanische Regierung brachte dafür die nötigen Finanzmittel auf und so wurden LKWs statt Autos produziert. Nach einer Fusion mit dem LKW Produzenten Jitsuyo Motors entstand das neue Unternehmen DAT Automobile Manufacturing Co. Ltd. das 1930 den ersten Datsun auf den Markt gebracht hat.
Im Jahr 1928 gründete ein weiterer Gründer Namens Aikawa Yoshisuke die Holding Nihon Sangyo. Das ehrgeizige Ziel des Gründers bestand darin eine hochmoderne Autofabrik zu errichten. Zuerst wurde ein großes Gelände im Tokioter Stadtteil Yokohama gekauft. Darauf wurden schon bald mehrere Fabrikgebäude errichtet und es wurde geplant dort bis zu 15.000 Fahrzeuge pro Jahr zu Fertigen. Das Geld für die sehr ambitionierten Pläne sollte über die Börse beschafft werden. Und so kam die neue Holding unter dem Namen Nissan recht schnell an die Börse und im Juni 1934 folgte dann die große Fusion. Die Holding Nihon Sangyo wurde Hauptanteilseigner des Datsun Herstellers und zum 01. Juni wurde die Firma zu Nissan Motor Car. Ltd umbenannt. Unternehmenslenker wurde ab diesem Datum Aikawa Yoshisuke.
Datsun erobert die Welt
Im darauf folgenden Jahr wurde der erste Datsun Kleinwagen vorgestellt und sehr erfolgreich in Japan verkauft. Schnell wurde expandiert und weitere Datsunmodelle wurden zügig außerhalb Japans verkauft. Australien ist eines der ersten Länder gewesen, wo der Datsun außerhalb Japan zu kaufen gewesen ist. In den folgenden Jahren wurden weitere Firmen und Produktionsstätten hinzugekauft. Sogar in den US kaufte Nissan einen Autohersteller. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges wurde aber wieder auf Militärfahzeuge umgestellt und es dauerte eine ganze Weile bis wieder Autos gebaut wurden.
Erst nach dem zweiten Weltkrieg ist es wieder soweit gewesen das sich Nissan wieder dem Autobau widmen konnte. Im Jahr 1947 konnte mit einem kleinen Datsun begonnen werden. In den folgenden Jahren brachten Nissan einige Fusionen und Zusammenarbeiten wieder nach oben. Und so wurden einige Erfolgsmodelle für Nissan in den folgenden Jahrzehnten auf dem Markt gebracht. Beispiele dieser „Erfolgswagen“ waren der Pickup Datsun 720 und der Mittelklassewagen Bluebird.
In den 90er Jahren stand Nissan mehrmals durch verschiedene Gründe vor dem Bankrott. Diese Tatsache ist der Grund gewesen, dass sich Nissan auf die Suche nach einem Strategischem Partner gemacht hat. Mit dem ebenfalls Krisengebeuteltem Renault Konzern wurde schließlich so ein Partner gefunden. Anfangs wurde diese Partnerschaft sehr kritisiert und belächelt. Mittlerweile hat sich das Konsortium Renault / Nissan / Mitsubishi (später hinzugekommen) zu einem der größten Autohersteller auf der Welt gewandelt. Renault und Nissan sind zudem Vorreiter in der Elektromobilität, was sie gerade für die Zukunft sehr gut aufstellt.
Aktientipp Februar 2018 – Kennzahlen
Aktienkurs Frankfurt 8,440 Euro (Stand 14.02.2018)
- Eigenkapitalrendite: 12,84%
- Eigenkapitalquote: 28,50%
- EBIT Marge: 15,50%
- Ergebnis je Aktie: – €
- Dividende: 0,41€
- Dividendenrendite: 4,8%
- Kurs-Gewinn-Verhältnis: 7,0
- Kurs-Buchwert: 0,9
- Börsenwert: 39 Mrd. €
Aktientipp Februar 2018 – Was spricht für Nissan
Nissan ist in einer Automobilbranche die sich im Umbruch befindet einer der wenigen Lichtblicke. Das ist schon allein darin begründet das Nissan sich in einer sehr starken Partnerschaft mit Renault und Mitsubishi befindet. Schon im Jahr 2017 ist diese Kooperation der größte Autohersteller Weltweit geworden und hat damit Volkswagen vom Thron gestoßen. Aber nicht dieser Prestigeerfolg macht die Aktie zu einer Empfehlung, sondern der sehr starke Auftritt im E-Mobil Bereich. So wollen alle drei Firmen zusammen diesen Bereich in den nächsten Jahren konsequent ausbauen.
Für 2018 steht schon der neue Nissan Leaf in den Startlöchern. Aussagen zufolge soll der neue mit einer Reichweite von 400 km an den Start gehen. Diese Tatsache ist sicherlich für viele Käufer interessant die über ein E-Auto nachdenken. Zusätzlich bringt Nissan in den nächsten Wochen ein günstiges E-Modell auf dem Heimatmarkt Japan, wovon sich Nissan auch so einiges Erwartet. Auch Weltweit führt die Allianz der Autohersteller die Absatzstatistik von E-Autos an. Und das sogar mit großem Abstand vor den anderen Konkurrenten. Außerdem ist Nissan mit seinen Partnern sehr stark bei den Themen Digitalisierung und autonomes Fahren. Auch im Jahr 2018 sollen die ersten Autonomen Nissan Taxis über die Straßen Japans rollen.
Aber nicht nur die guten Aussichten macht die Aktie interessant, sondern auch der günstige Preis der Aktie. Die Aktie ist zurzeit sehr günstig zu bekommen, was daran liegt das Nissan in den letzten Jahren immer wieder mit Problemen zu kämpfen hatte. So mussten in den letzten Jahren bis zu 1,2 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurückgerufen werden, weil Sicherheitsüberprüfungen von nicht geschultem Personal durchgeführt worden sind. Diese Probleme sollten aber nun behoben sein und die Kosten sind in der Aktie eingepreist. So sollte in den nächsten Wochen wieder der Umsatz und Gewinn steigen, was dem Aktienkurs zugute kommen sollte.
Aktientipp Februar 2018 – Sehr solide Kennzahlen
Abgerundet wird das Paket mit sehr soliden Kennzahlen. Der Kurs-Buchwert liegt unter 1 was bei einem Finanziell gesunden Unternehmen immer ein guter Wert ist. Wie schon öfters Beschrieben sagt ein Wert unter 1 aus, dass im Falle einer Pleite die „festen“ Werte wie Anlagen oder Immobilien mehr Wert sind als der Aktienkurs aussagt. Solche Werte lieben in der Regel Börsianer. Ein zusätzlicher Anreiz ist dazu noch die sehr üppige Dividendenrendite von 4,8 Prozent zu nennen. Zudem hat Nissan in den letzten 8 Jahren die Dividende auch immer steigen lassen, was ein weiterer Beweis für ein solides Unternehmen ist. Und zu guter Letzt noch die Lieblingskennzahl von Warren Buffet das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Mit 7,0 ist das KGV außerordentlich günstig und bietet für sich schon enormes Potenzial.
Aktientipp Februar 2018 – welches Risiko besteht
Nach den vielen guten Argumenten die für Nissan sprechen gibt es sicherlich auch einige die gegen Nissan sprechen könnten und die möchte ich hier nicht ungenannt lassen. Da ist zum einen das Risiko das neue Qualitätsprobleme auftreten können die zu sehr teuren Rückrufaktionen führen. Solche Rückrufaktionen sind in der Regel mit sehr hohen Finanziellen Aufwendungen verbunden die sofort auf den Gewinn und die positive Bilanz belasten. Solche Nachrichten sind in der Regel nicht gut für den Aktienkurs und werden ihn noch weiter fallen lassen. Zum anderen muss sich nach eher mäßigen Jahren bei der Gewinnmarge erst zeigen das Nissan in der Lage ist mit seinen Produkten ordentlich Geld zu verdienen. Eine Gewinnmarge von zurzeit 5,8 Prozent ist nicht besonders gut und können viele Konkurrenten auch besser. Wenn es Nissan nicht schafft sich dort in den nächsten Jahren zu verbessern kann das auch zur einer Bremse für den Aktienkurs führen.
Als letztes möchte ich noch den gesamten Wandel in der Automobilbranche anführen. Nissan scheint mit seinen Elektromobilien sehr gut gerüstet zu sein. Aber keiner kann ganz sicher vorhersagen wie sich die Automobilbranche in den nächsten Jahren entwickelt. So ist das Risiko auch nicht ganz abschließend einzuschätzen. Solche Unsicherheiten sind an der Börse oft Gift für den Aktienkurs
Aktientipp Februar 2018 – Fazit
Nachdem ich mir Gedanken über die Risiken der Aktie gemacht habe, komme ich trotzdem zu dem Schluss, dass ich Nissan als meinen Aktientipp gutes Gewissens empfehlen kann. Neben der sehr günstigen Bewertung sprechen nach meiner Meinung die sehr gute Aufstellung bei der E-Mobilität für Nissan. Sollten teurer Rückrufaktionen in den nächsten Jahren ausbleiben und die E-Autos so verkauft werden wie erwartet, dann sollte auch der Aktienkurs steigen. Und noch etwas spricht für Nissan. Durch die Zusammenarbeit der drei Autohersteller können in den nächsten Jahren einige Milliarden an Synergien eingespart werden. Diese Synergien sollen vor allem bei der Entwicklung von gemeinsamen Plattformen verschiedener Fahrzeugen genutzt werden. Solche Kosten müssen viele andere Autohersteller komplett alleine tragen.
Nissan ist sicherlich ein Aktieninvestment mit einem höheren Risiko, was aber durch die sehr hohe Chance auf Gewinne mehr als attraktiv wird. Und falls die Gewinne erstmal ausbleiben kann der Anleger sich auch über die sehr hohe Dividendenrendite von 4,8 Prozent freuen.
Wichtig!!
Diese Aktienempfehlung ist meine persönliche Meinung und keine Erfolgsgarantie. Denken Sie immer daran, dass ein Verlustrisiko an der Börse immer vorhanden ist. Aus diesem Grunde übernehme ich keine Garantie, Gewährleistung und Haftung für das Risiko, dass Sie beim Börsenhandel eingehen.