Betriebsrente ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge. Welche Vorteile bietet die Betriebsrente und wie sie funktioniert können Sie hier erfahren.

 

Betriebsrente

 

2002 hat die rot-grüne Bundesregierung beschlossen, dass jedes Pflichtmitglied der gesetzlichen Rentenversicherung das Recht hat Teile seines Einkommens in eine Betriebsrente umzuwandeln. Damit hat der Staat die dritte staatlich geförderte Altersvorsorge auf die Beine gestellt.

Ausgearbeitet wurde die Betriebsrente von dem damaligen Bundesfinanzminister Hans Eichel. Aber im Gegensatz zur Riester- und Rürup Rente, trägt die Betriebsrente nicht seinen Namen.




Betriebsrente – wie funktioniert sie?

Die betriebliche Altersvorsorge funktioniert ähnlich wie ihre „Kollegen“ Riester Rente und Rürup Rente mit einer Entgeltumwandlung. Der Arbeitgeber schließt für den Arbeitnehmer eine Police ab, in die ein Teil des Gehaltes eingezahlt wird. Meistens wird dies mit einer „Direktversicherung“ bei einem Versicherungsunternehmen gemacht.

Bei der Betriebsrente handelt es sich um eine Altersrente mit oder ohne Leistungen für Hinterbliebene oder Berufsunfähigkeit. Fonds und Banksparpläne sind bei der betrieblichen Altersvorsorge nicht erlaubt.

 

 

Betriebsrente – wie wird sie gefördert?

Auf Einzahlungen von maximal 2904 Euro im Jahr müssen keine Steuern und Sozialabgaben gezahlt werden. Für Verträge die seit Anfang 2005 abgeschlossen wurden, sind nochmal weitere 1800 Euro steuerfrei. Für diese 1800 Euro müssen allerdings Sozialabgaben gezahlt werden.  Dieser Bonus gilt aber nur, wenn der Arbeitnehmer nicht schon einen anderen Vertrag laufen hat, der vor 2005 abgeschlossen wurde.

Unter bestimmten Bedingungen kann im Ruhestand ein erheblicher finanzieller Vorteil durch eine betriebliche Altersvorsorge erzielt werden. Dies geschieht weil in der Regel im Ruhestand weniger Steuern als während der Berufstätigkeit gezahlt werden. Ausserdem können die Sozialabgaben sinken oder sogar komplett entfallen.

 

 

Betriebsrente – welche Varianten gibt es?

Die erste und am weitesten verbreitete Form ist die Direktversicherung, wo eine Mindestverzinsung am Anfang der Laufzeit garantiert wird.

Die zweite Möglichkeit sind fondsgebundene Policen, die naturgemäß höhere Chancen bieten. Sie sind aber auch zeitgleich mit höheren Risiken verbunden. Der Arbeitgeber haftet allerdings dafür, dass mindestens das eingezahlte Kapital am Ende vorhanden ist.

Solche Direktversicherungen haben fast immer die gleichen Eigenschaften wie Policen von ungeförderten Produkten. Das heißt, dass sie auch mit einem der größten Nachteile leben müssen. Die Abschlusskosten eines solchen Vertrages werden auf die Anfangszeit verteilt. Dies nennt man Zillmerung und bewirkt sehr oft das auch nach Jahren weniger Geld im Topf ist als eingezahlt wurde. Der für die Rendite sehr wichtige Zinseszinseffekt kommt also erst viel später zum tragen.

 

 

Betriebsrente – Warum spielt der Arbeitgeber bei der Rendite eine wichtige Rolle?

Da der Arbeitgeber den Versicherer bestimmt, hat er die Möglichkeit über Gruppenverträge bessere Konditionen zu bekommen als einzelne. Die Kostenersparnis kann im Lauf der Zeit große Auswirkungen auf die Rendite haben. Falls der Arbeitgeber allerdings einen bestimmten Anbieter favorisiert mit dessen Konditionen Sie nicht zufrieden sind, können Sie als Arbeitnehmer aber immer dem Arbeitgeber Alternativen vorschlagen. Sie sollten allerdings darauf achten, dass dieser ein finanzstarker Anbieter mit geringen Vertriebs- und Verwaltungskosten ist.

Der Arbeitgeber kann ihre Rendite mit freiwilligen Zulagen zudem enorm verbessern. Wenn sein Angestellter eine Entgeltumwandlung vornimmt, spart er seinen Anteil an den Sozialversicherungsbeiträgen. In der Regel sind das ca. 20 Prozent im Jahr der umgewandelten Beiträge. Schnell können das 500 Euro und mehr sein. Wenn der Arbeitgeber davon einen Teil (oder bei sehr guten Arbeitgebern auch alles) in den Vertrag fließen läßt, wird die Rendite auf lange Sicht extrem steigen.

Außerdem darf der Chef entscheiden welche Variante er für die Gehaltsumwandlung benutzt. Folgende Möglichkeiten werden ihm geboten:

  • Pensionsfonds
  • Pensionskasse
  • Direktversicherung

Die Direktversicherung ist wie schon weiter oben beschrieben die beliebteste, weil sie relativ wenig Verwaltungsaufwand erfordert. Diese Aufgaben übernehmen in der Regel die Versicherungen.  Als weiterer Vorteil einer Direktversicherung ist zu nennen, dass bei einer Insolvenz des Arbeitgebers keine Verlust entsteht. Dies ist möglich, weil für das Deckungskapital stets der Versicherer haftet. Vorsicht jedoch bei Fondspolicen. Bei diesen kann das Deckungskapital weit niedriger als das eingezahlte sein.

 

Betriebsrente – Nachteile

Natürlich gibt es bei der Betriebsrente auch einige Nachteile. Die wichtigsten habe ich versucht hier zu benennen:

  • Sie binden sich Ihr Arbeitsleben lang an eine starre „Versicherung“. Eine vorzeitige Auszahlung ist laut Gesetz ausgeschlossen.
  • Wenn der Arbeitgeber gewechselt werden muss, kann es zu Problemen kommen. Hat der neue Arbeitgeber einen Favoriten für die Betriebsrente, muss der Arbeitnehmer sein Guthaben in einen neuen Vertrag überführen. Das kostet keine neuen Gebühren, weil alle Versicherer sich verpflichtet haben keine neuen Provisionen zu berechnen. Trotzdem können sich die Konditionen verschlechtern und die Übertragung kann auch schon mal Monate dauern welches wieder Ärger einbringt.
  • Auch kann die gesetzliche Altersrente niedriger ausfallen als ohne Entgeltumwandlung, weil einfach weniger Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingeflossen sind.

 

 

Betriebsrente – Vergleichsrechner

Um auszurechnen welche Steuerersparnis bei einer betrieblichen Altersvorsorge herauskommt gibt es im Internet eine ganze Menge Vergleichsrechner. Hier habe ich einen herausgesucht der meiner Meinung nach recht zuverlässig die Ersparnis berechnet.

Zum Vergleichsrechner

 

 

Betriebsrente – Fazit

Die staatlich geförderte Betriebsrente bietet vor allem steuerliche Vorteile. Auch ist sie eine sehr sichere Altersvorsorge. Leider hat sie aber auch den großen Nachteil, dass sie sehr unflexibel ist. Ich würde sie daher als kleinen Baustein der privaten Altersvorsorge betrachten und nur einen kleinen Betrag sparen. Das ist aber meine persönliche Meinung. Sie müssen entscheiden ob die staatlich geförderte Betriebsrente etwas für Sie ist.

Um dClick here iconie staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukte besser miteinander vergleichen zu können, habe ich die drei wichtigsten in einer Tabelle gegenübergestellt. Jetzt kostenlos Downloaden und vergleichen.

 

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