Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Goldverkauf? Gibt es überhaupt einen? Welche Gründe gibt es für einen Verkauf? Was ist die richtige Strategie?

 

Goldverkauf - gibt es einen Richtigen Zeitpunkt zum Verkauf?

 

Eine Frage beschäftigt Anleger in den verschiedensten Anlageklassen immer wieder: Gibt es einen richtigen Zeitpunkt für den Verkauf? Auch bei der Geldanlage in Gold oder anderen Edelmetallen ist das so. Aber auch wie bei allen anderen Anlagemöglichkeiten gibt es leider keine klaren Antworten auf diese Frage. Aus diesem Grund habe ich hier versucht einige Gründe und Möglichkeiten zusammenzustellen, die dem richtigen Zeitpunkt sehr nahe kommen könnten.




Grundsätzlich können Edelmetallreserven wie Gold und Silber in aktuelle Zahlungsmittel zurückgewandelt werden. Es gibt aber auch Möglichkeiten diese Reserven zu vererben oder zu verschenken. Da die letzten beiden Möglichkeiten von sehr persönlichen Entscheidungen abhängen, kann ich diese Varianten hier nicht beschreiben. Das muss schlicht jeder für sich entscheiden ob er verschenken oder vererben möchte.

 

 

Goldverkauf – welche Strategie wird genutzt?

Wann der richtige Zeitpunkt zum Goldverkauf gekommen ist, hängt auch sehr stark von der Anlagestrategie ab. Soll die Geldanlage in Gold und Silber dazu genutzt werden um eine echte Krise abzusichern, dann sollte diese eigentlich nie verkauft werden. Bei dieser Strategie geht man in der Regel davon aus, dass Gold wieder offizielles Zahlungsmittel wird und dafür benötigt man dann seine Goldreserve.

Ist die Goldreserve allerdings angelegt worden um auf lange Sicht eine Rendite mit dem Verkauf zu erwirtschaften, dann sollte vor dem Kauf festgelegt werden zu welchem Kurs wieder verkauft wird. Es gibt aber bei der Geldanlage in Gold auch Anzeichen für eine Überbewertung die für eine hohe Crashgefahr sorgt.

 

 

Goldverkauf – Anzeichen für einen Crash

Anzeichen für einen Crash die den Goldpreis abstürzen lassen, können die folgende sein:

  • es wird überall in den Medien zu Anschaffung von Gold und Silber und anderen Edelmetallen geraten.
  • wenn in Deutschland wieder mehr als 30 Prozent der Menschen in Gold investiert sind.
  • der Markt hochliquide ist, jeder sein Geld in Gold investiert.
  • die Preiskurve einer am Ende nahezu senkrechten Parabel gleicht.
  • wenn jeder (auch Sie) am liebsten von dem letzten Geld Gold und Silber kaufen möchte.

In der Regel werden vor einem Crash viele dieser Punkte erfüllt und dann kann es ratsam sein sich aus der Geldanlage in Gold zu verabschieden. Die Kurse sind dann meistens auch sehr stark gestiegen, was einen ordentlichen Gewinn beim Verkauf bedeuten sollte.

Übrigens gelten diese Anzeichen nicht nur für Gold und Silber, sondern auch bei anderen Geldanlagemöglichkeiten wie Immobilien und Aktien. Die Ursache der Finanzkrise 2008 ist eine Immobilienblase in den USA gewesen die viele Punkte aufzeigte die oben genannt worden sind. Bei der Aktienkrise 2000 ist es ähnlich gewesen.

 

 

Goldverkauf – außerplanmäßiges verkaufen

Außerplanmäßiges verkaufen ist die schlechteste Variante seine Goldreserven zu verkaufen. Außerplanmäßiges verkaufen wird in der Regel durch einen Liquiditätsengpass verursacht. Das bedeutet, dass der Sparer dringend Geld benötigt um seine Rechnungen zu bezahlen.

Warum das nicht die beste Variante für den Anleger bedeutet, sollte jedem klar sein. Müssen die Edelmetallreserven verkauft werden, dann muss das zu den Bedingungen geschehen die gerade herrschen. Das kann auch bedeuten, dass der Verkaufspreis alles andere als gut ist und am Ende ein Verlustgeschäft daraus wird.

Das ist natürlich der Super Gau der Geldanlage. Daher sollte eine Investition in Edelmetalle wie Gold und Silber nur mit „starker Hand“ getätigt werden. Es sollten noch genug Reserven vorhanden sein, damit nicht verkauft werden muss, wenn man eigentlich nicht verkaufen möchte.

 

 

Goldverkauf – das staatliche Goldverbot

Wie die Geschichte zeigt gibt es immer wieder den Fall, dass ein Staat den Besitz von Gold verbietet oder stark einschränkt. Das dies für den Goldbesitzer nicht so erfreulich ist, versteht sich von selbst. In der Regel ist so ein Verbot nur auf ein oder wenige Staaten begrenzt, so das Edelmetalle in anderen Ländern von diesem Verbot nicht betroffen sind. Auch wird so ein Verbot von Goldbarren und Goldmünzen meist phasenweise ablaufen. Ein Verbot von Silber ist zudem auch noch unwahrscheinlicher, weil Silber auch ein sehr begehrtes Produkt in der Wirtschaft ist.

Sehr wahrscheinlicher als ein konkretes Goldbesitzverbot ist allerdings ein Handelsverbot mit einem eventuellen Einfuhrverbot. Dies kann von den Staaten schneller umgesetzt werden und ist für den Goldbesitzer erst mal eine nicht so schlimme Sache.

Um ein Goldbesitzverbot zu umgehen gibt es einige Möglichkeiten damit umzugehen. Einige davon sind legal andere wiederum wahrscheinlich eher illegal. Wie man damit dann umgeht muss jeder selbst entscheiden. Hier habe ich ein paar Punkte zusammengestellt wie man sich verhalten könnte:

  • das Gold und andere Edelmetalle zu dem vorgeschriebenen Kurs  verkaufen.
  • das Gold einfach behalten und auf eine Aufhebung des Verbotes zu hoffen (sehr wahrscheinlich illegal)
  • einen Teil der Goldbestände verkaufen um den Rest zu behalten. So kann man darauf hoffen, dass wenigstens ein Teil zu retten ist. Getreu nach dem Motto ich habe doch meine Reserven verkauft und werde dann in Ruhe gelassen. Ist auch illegal und ein Spiel mit dem Feuer.
  • wenn man seine Goldbestände im Inland und Ausland gelagert hat, kann man seine Goldreserven im Inland verkaufen und die im Ausland behalten.
  • das Land mit den Goldreserven in Richtung eines anderen Landes verlassen, wo für die Geldanlage in Gold bessere Bedingungen herrschen.

Hier mal etwas zur Geschichte von Goldbesitzverboten

 

 

Goldverkauf – Verkauf aus Diversifikationsgründen

Ein Anleger hat die Geldanlage auf mehrere Beine gestellt. Das Geld ist in Immobilien, Barmittel, Aktien und Edelmetalle aufgeteilt. Jetzt steigt der Preis für Gold und Silber immer weiter, er verdoppelt sich vielleicht sogar. Nun ist Gold und Silber vielleicht die stärkste Anlageklasse geworden. Eine Diversifikation ist eventuell nicht mehr gegeben. Jetzt gibt es die Möglichkeit Gold und Silber zugunsten der anderen Anlageklassen zu verkaufen, was aber meistens nicht besonders klug ist.

Ein Verkauf bietet sich nur an, wenn sich eine andere interessante Anlagemöglichkeit bietet. Sie sollte meiner Meinung nach allerdings auch aus Sachwerten wie Ackerland, eine Wohnung usw. bestehen. Ein Umtausch in Papiergeld sollte nicht in Betracht gezogen werden.

 

 

Goldverkauf – Verkauf mit Plan

Die beste Variante des Goldverkaufs ist, wenn ein Plan dahinter steckt. Dieser kann aus einem Renditeziel bestehen oder auch wenn das Vermögen umgeschichtet werden soll. Wenn dann kein zeitlicher Druck hinzu kommt ist ein Verkauf am besten.

So sollte, wie beim Kauf, auch der Verkauf in mehreren Teilen durchgeführt werden. Der maximale Verkaufspreis (oder geringste Kaufpreis) ist wohl kaum zu erzielen und so lässt sich mit mehreren Verkäufen ein Durschnittskurs bilden. Auch gibt es beim Verkauf von größeren Mengen oft auch bessere Konditionen. Wenn genügend Zeit vorhanden ist, hat man auch die Ruhe die benötigten Informationen einzuholen.

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Goldverkauf – Fazit

Wie ich schon am Anfang geschrieben habe, ist es sehr schwierig eine pauschale Aussage zum Verkauf von Gold und anderen Edelmetallreserven zu treffen. Ein Verkauf aus der Not heraus ist mit Sicherheit die schlechteste Variante. Wenn sich allerdings zum Verkauf entschieden wird, empfiehlt es sich mehrere Angebote zu vergleichen. So können Gebühren gespart oder auch ein höherer Verkaufspreis erzielt werden.

Grundsätzlich gilt aber der Leitspruch bei Edelmetallen, dass sie gekauft aber nicht mehr verkauft werden. Vielmehr werden sie immer wieder weiter vererbt. Dieser Grundsatz sollte bei jeder Verkaufsüberlegung mit einbezogen werden und vielleicht erübrigt sich dann der Verkaufsgedanke.

 

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