Die Fed. hat vergangene Woche den Leitzinssatz erhöht. Was bedeutet die Zinsentscheidung der Fed. im einzelnen und welche Auswirkungen hat die Entscheidung.

 

Zinsentscheidung der Fed

 

Jetzt ist es endlich soweit gewesen. Nach fast unendlichen Spekulationen hat die Fed.  bekanntgegeben den Leitzinssatz zu erhöhen. Dies macht sie erstmals seit neun Jahren und leutet damit das Ende der Nullzinspolitik ein. Zukünftig soll der Leitzinssatz 0,25 – 0,5 Prozent über dem jetzigen Zinssatz liegen. Warum die Fed. diese Entscheidung getroffen hat und was für Auswirkungen das auf uns und die Welt haben wird, werde ich versuchen in den nächsten Absätzen zu erklären.




Zinsentscheidung der Fed. – warum wurde gerade jetzt die Zinserhöhung beschlossen?

Das der Leitzinssatz jetzt ca. sieben Jahre lang nahe Null tendierte (was schon als historisch bezeichnet werden kann) ist eine Auswirkung der Finanzkrise 2008. Damals ist die Wirtschaft der USA fast zum Erliegen gekommen. Die Fed. hat versucht mit dem billigen Geld die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Die Fed. hat sich mit der Entscheidung sehr schwer getan, denn auf der einen Seite wollten sie auf keinen Fall das sich eine gefährliche Blase bildet, wie etwa auf dem Immobilienmarkt. Auf der anderen Seite, wollten sie auch die sich langsam erholende Wirtschaft der USA nicht abwürgen.

Die Fed sah aber scheinbar den jetzigen Zeitpunkt für den richtigen um die Richtungsänderung einzuleuten. Die US- Wirtschaft liefert seit einigen Monaten stabile Daten und auch der US Arbeitsmarkt hat sich stark verbessert. Die Arbeitlosenquote liegt mit etwa fünf Prozent auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2008. Beim vorstellen der Daten sagte die Fed-Chefin Janet Yellen: „Das Risiko einer Erhöhung ist für uns zur Zeit gut kalkulierbar“.

 

Zinsentscheidung der Fed. – warum schaut die ganze Welt auf den Leitzinssatz der USA?

Da die USA immer noch die größte Volkswirtschaft der Welt haben, hat die Leitzinsentwicklung eine Art Vorbildfunktion. Was aber noch wesentlich wichtiger ist, ist die Tatsache das Rund um den Globus die meisten Geschäfte in Dollar abgerechnet werden. Werden die Zinsen angehoben wird auch gleichzeitig der Dollar gestärkt, er wertet also gegenüber anderen Währungen auf. Das kann für Firmen problematisch werden wenn sie Schulden in Dollar haben, aber ihre Einnahmen in ihrer Landeswährung generieren.

Für ausländische Kunden der USA kann ein starker Dollar durch die Zinserhöhung auch für Probleme sorgen. Sie müssen damit mehr Geld für die Produkte aus den USA bezahlen. Die Erhöhung kann umgekehrt auch schädlich für die USA sein nämlich dann, wenn die Produkte so teuer werden, dass sie keiner mehr kaufen möchte. Das würde das Wachstum der USA ein jähes Ende setzen.

 

Zinsentscheidung der Fed. – wie wird die Entscheidung umgesetzt?

Leider funktioniert das Erhöhen des Leitzins mal nicht eben so. Das ist gar nicht so einfach wie man sich das vorstellt. Das wieder einmal die einfachen Steuerzahler die Zeche bezahlen vermuten leider die wenigsten. Wenn die Fed. früher die Leitzinsen erhöhen wollte hat sie einfach so lange Anleihen mit kurzfristiger Laufzeit verkauft bis das gewünschte Zinsniveau erreicht war. Aus verschiedenen Gründen geht das heute nicht mehr. Aber der Hauptgrund ist das viele billige Geld der Zentralbank, in denen die Banken buchstäblich schwimmen.

Aus diesem Grund bleibt der Fed. nichts anderes übrig als die Zinsen auf die Einlagen der Geschäftsbanken zu erhöhen. Die Banken die also eh schon in Geld schwimmen, bekommen also noch höhere Zinsen auf ihr vorhandenes Kapital. Da die Fed. vom Staat finanziert wird zahlen am Ende die Steuerzahler die höheren Zinsen. Das ganze ist natürlich schon ein wenig makaber. Als die Finanzkrise ausgebrochen ist, mussten die Banken mit Steuergelder gerettet werden. Danach wurden die Zinsen gesenkt und Unmengen Geld in den Markt gepumpt. Das Risiko haben  natürlich die Steuerzahler getragen. Als nächstes werden  die sehr hohen Guthaben der Bank mit höheren Zinsen bestückt (die Fed. hat keine andere Wahl). Auch das zahlen wieder die Steuerzahler.

 

 

Zinsentscheidung der Fed. – was bedeutet die Entscheidung für uns?

Für viele ist die USA sehr weit entfernt und deswegen denken sich sicherlich viele: „Was geht mich das an was die in den USA treiben.“ Aber weit gefehlt. Die Entscheidung hat direkte und indirekte Auswirkungen auf das Leben in Europa (Deutschland). Das hat vor allem damit zu tun, dass wie ich schon erwähnt habe, die USA noch immer die größte Volkswirtschaft der Welt ist.

Hier mal ein kleiner Auszug von Dingen die sich verändern werden:

Benzinpreis: Als Erstes möchte ich den Benzinpreis nennen, weil das fast alle von uns betrifft. Der Preis wird wohl nach oben gehen, ganz einfach weil Rohöl in Dollar gehandelt wird.

Urlaub: Viele von uns Deutschen machen gerne Urlaub in den USA. Die Reisen werden auch aufgrund des starken Dollars teurer werden.

Waren: Auch Waren die aus den USA nach Europa oder Deutschland importiert werden, macht der starke Euro teurer. Eine kleine Notiz am Rande. Die EZB versucht schon seit Jahren mit ihren Mitteln die niedrige Inflation zu bekämpfen. Leider stärken teurere Waren aus den USA die zu niedrige Inflation in Europa.

Export: Etwas Positives hat die Zinserhöhung in den USA aber dennoch. Die Nachfrage nach Gütern aus dem Euroraum wird zunehmen, weil die Produkte auf dem Weltmarkt günstiger werden.

 

Zinsentscheidung der Fed. – wird die EZB bald nachziehen?

Damit ist nicht so schnell zu rechnen. Experten gehen davon aus, dass die EZB nicht vor 2017 die Richtung ändern wird. Gerade vor dem Hintergrund das die EZB vor kurzem ihre Geldschleusen weiter geöffnet hat, denke auch ich das dies sehr unwahrscheinlich ist. Mehr zu dem umstrittenen Programm der EZB finden Sie hier.

 

 

Zinsentscheidung der Fed. – wie verhalten sich die anderen Notenbanken

Ganz interessant ist mal der Vergleich zu sehen wie sich andere Notenbanken aufstellen. Im folgenden habe ich mal die 5 wichtigsten Notenbanken der Welt mit ihren Programmen verglichen:

Fed.: Seit 2008 hat die Notenbank ihren Leitzins fast auf null gesenkt. Seit sieben Jahren bewegt sich der Zinssatz zwischen 0 bis 0,25 Prozent. Mit Anleihenkäufen in sehr großem Stil hat die Fed. versucht die Wirtschaft in Schwung zu bringen.

Bank of England: Auch die Zentralbank von England hat wie fast alle anderen Zentralbanken in den wichtigsten Industrieländern den Leitzinssatz auf ein niedriges Niveau gesenkt. Seit einem Jahr unverändert auf 0,5 Prozent belassen.

EZB: Der Leitzinssatz der EZB wurde vor einigen Wochen noch weiter gesenkt. Zur Zeit beträgt er rekordverdächtige 0,05 Prozent. Auch hier wird versucht wie in den USA mit Anleihenkäufen in sehr großem Stil die Wirtschaft in Schwung zu bringen.

Bank of Japan: Auch die japanische Notenbank ist nicht viel besser als ihre Kollegen aus Übersee. Der Leitzins von 0,1 Prozent liegt praktisch auch bei Null.

People`s Bank of China: In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ist es ein leicht anderes Bild. Der Leitzins liegt bei 4,35 Prozent. Aber auch dieser wurde im Oktober gesenkt, weil die Wirtschaft in China lange nicht mehr so gut läuft wie noch vor ein paar Monaten. Mittlerweile erwartet man „nur noch“ ein Wachstum von ca. 7 Prozent.

 

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Zinsentscheidung der Fed. – Fazit

Die Fed. hat sich sehr schwer mit ihrer Entscheidung getan den Leitzins zu erhöhen. Immer wieder wurde der Termin verschoben. Es wird sich zeigen ob die Entscheidung die richtige gewesen ist und ob der Weg konsequent weiter gegangen wird. Die nächsten Schritte sind geplant und es wird erwartet das die Zinsen Ende 2016 auf 1,4 Prozent angestiegen sein werden.

Letzte Woche gab es die neuesten EZB Entscheidungen in Sachen Geldpolitik. Was bedeuten sie für den Anleger und was sonst noch neu ist.

 

Die neuesten EZB Entscheidungen

 

Letzte Woche ist es mal wieder soweit gewesen. Mario Draghi hat wieder die neuesten EZB Entscheidungen auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit mitgeteilt. Im Vorfeld dieser Pressekonferenz wurde wieder viel spekuliert wie die neuen Entscheidungen den aussehen könnten. Vor allem auf dem Börsenparkett ist die Hoffnung groß gewesen, dass der Geldhan weiter geöffnet wird.




Die neuesten EZB Entscheidungen – was gibt es neues

Und so kam es auch. Mario Draghi und seine Kollegen von der EZB sind immer noch der Meinung, dass ihre bisherigen Maßnahmen zum Erfolg geführt haben und verlängern das umstrittene Programm. Damit nicht genug, sie verlängern sogar das Kaufprogramm von Staatsanleihen bis März 2017. Unglaubliche 60 Milliarden Euro wollen sie pro Monat dafür ausgeben.

Außerdem hat die EZB bekanntgegeben, dass der Leitzins auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent belassen wird. Zeitgleich müssen Geschäftsbanken nun aber einen höheren Strafzins von 0,3 Prozent zahlen, wenn ihr Geld bei der EZB geparkt wird,

 

Die neuesten EZB Entscheidungen – welches Ziel verfolgt die EZB mit den neuesten Entscheidungen?

Mit diesen neuen Entscheidungen versucht die EZB die Inflation von zur Zeit um die 1 Prozent nach oben zu treiben. Trotz der riesigen Geldschwemme der EZB sind die Preise im November nur um 0,1 Prozent gestiegen. Was für uns Verbraucher gut ist, kann für eine lahmende Wirtschaft gefährlich werden. Dies passiert, wenn zu viele Verbraucher in der Hoffnung auf weiter sinkende Preise, ihre geplante Investitionen verschieben.

Das Ziel der EZB ist es, die Inflation auf um die 2 Prozent hochzutreiben. Was Sie notfalls auch über März 2017 hinaus tun möchte.

 

Die neuesten EZB Entscheidungen – warum ist der DAX nach der Veröffentlichung erstmal auf Talfahrt gegangen?

Es scheint bald so, als ob sich die Börsianer an die massiven Geldschwemmen gewöhnt haben. Sie lässt die Kurse von einem Rekord zum nächsten springen. Im Vorfeld wurde an der Börse heftigst spekuliert ob der Leitzins noch weiter nach unten korrigiert wird und es standen zahlen von über 80 Milliarden Euro monatlich für Anleihenkäufe im Raum. Jetzt wo die Erwartungen nur zum Teil erfüllt wurden purzelten die Kurse nach unten und der DAX verlor über 4 Prozent Wert an einem Tag.

 

 

Die neuesten EZB Entscheidungen – was bedeuten sie für uns Sparer?

Als Erstes möchte ich hier das Tagesgeld nennen, wo man im Durchschnitt nur noch 0,36 Prozent bekommt. Die besten Anbieter zahlen derzeit 1,25 Prozent, was allerdings meistens befristet ist. Tendenziell wird der Durchschnitt der Zinsen fürs Tagesgeld durch die Entscheidung der EZB noch weiter nach unten gehen.

Beim Festgeld sieht das ganze etwas besser aus. Der Durchschnitt der letzten Monate liegt zur Zeit bei 0,39 Prozent. Auch ist eine leichte Tendenz nach oben zu erkennen. Auf den ersten Blick ist das nicht zu verstehen warum gerade die Zinsen beim Festgeld besser dastehen als die beim Tagesgeld. Auf dem zweiten Blick wird das ganze etwas klarer. Weil viele Verbraucher auf steigende Zinsen hoffen, legen sie ihr Geld möglichst kurzfristig und schnell verfügbar an. Da die Banken meist das kurzfristige Geld bei der EZB „parken“ haben sie kein Interesse daran. Sie müssen ja jetzt sogar 0,3 Prozent Strafzinsen dafür bezahlen. Deswegen versuchen die Banken Kunden längerfristig an sich zu binden und zahlen etwas höhere Zinsen aufs Festgeld.

 

Die neuesten EZB Entscheidungen – die Sache mit den negativen Zinsen

Bis jetzt gibt es nur sehr wenige Banken, die negative Zinsen direkt an ihre Kunden weitergeben. Dies tun sie vor allem bei Groß- und Firmenkunden wo sehr hohe Beträge angelegt werden. Eine Möglichkeit die Strafzinsen bis an die Kunden durchzureichen hat sich allerdings doch durchgesetzt. Viele Banken haben alle möglichen Gebühren leicht angehoben und versuchen auf diese Weise die Verluste durch Strafzinsen wettzumachen.

 

 

Die neuesten EZB Entscheidungen – Hypothekenzinsen

Ein Gutes hat die Politik der EZB dennoch. Die Zinsen für private Hypotheken bleiben weiter sehr niedrig, was vor allem private Häuslebauer freut. Sind die Zinsen im Sommer noch leicht gestiegen, sind die Zinsen in den letzten Wochen wieder gesunken. Es gibt allerdings die Gerüchte, dass wenn die amerikanische Notenbank Fed. wirklich den Leitzins anheben wird, auch die Hypothekenzinsen wieder leicht steigen sollen. Ob das wirklich so kommt, bleibt abzuwarten.

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Die neuesten EZB Entscheidungen – Fazit

Ob die EZB mit ihrer Entscheidungen wirklich ihr Ziel erreicht die Inflation zu erhöhen, bleibt höchst fraglich und wird die Zeit zeigen. Für uns Sparer bleibt es schwierig eine Geldanlage zu finden die eine ordentliche Rendite bietet. Einzig und allein die Börse bietet viele Möglichkeiten für eine hohe Rendite ist aber in den letzten Jahren sehr sprunghaft geworden. Die Kurse gehen steil nach oben und wieder herunter was nicht gerade Nerven schonender ist. Es bleibt also spannend zu sehen, wie es sich weiter entwickelt.