Das die meisten von uns eine private Altersvorsorge betreiben müssen ist vielen Menschen bekannt, aber welche Möglichkeiten es gibt dagegen umso weniger.

 

Private Altersvorsorge

 

Es gibt eine Reihe von Umfragen die bestätigen, dass den meisten deutschen bekannt ist, dass ihre jetzige  Altersvorsorge gegebenenfalls nicht ausreichend ist um in der Rente ein finanziell sorgenfreies Leben zu führen. Ich möchte versuchen einige Möglichkeiten aufzuzeigen wie es gelingen kann die private Altersvorsorge zu verbessern.




Die bekanntesten Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge ist das Riester sparen, die Rürup Rente und die betriebliche Altersvorsorge. Diesen drei klassischen und gesetzlich geförderten Vorsorgemöglichkeiten widme ich extra Artikel auf den Folgeseiten.  Ich möchte aber noch ein paar andere Möglichkeiten vorstellen private Altersvorsoge zu betreiben, die über die gesetzlich geförderten hinausgehen.

 

 

Private Altersvorsorge – wie viel Geld benötige ich im Rentenalter?

Bevor eine private Altersvorsorge betrieben wird, sollte sich jeder diese Frage stellen. Die Antwort darauf entscheidet über die Höhe des monatlich eingesetzten Kapital zur Altersvorsorge.

Eine Faustformel besagt, dass Menschen im Rentenalter 80 Prozent des letzten Nettogehalts benötigen um den Lebensstandard nicht massiv einzuschränken. Leider sinkt die gesetzliche Rente seit einigen Jahren und wird bis 2030 wahrscheinlich auf 50 Prozent des Nettogehalts sinken. Viele Experten sind der Meinung das 10 Prozent seines heutigen Einkommens in eine private Altersvorsorge investiert werden sollte um im Alter genügend finanzielle Mittel zu haben.

 

 

Private Altersvorsorge – die Möglichkeiten die der Gesetzgeber bietet

Die gesetzliche Rente ist in Deutschland seit einigen Jahren so geregelt, dass sie auf  vier Standbeinen steht. Das wichtigste dieser vier Standbeine ist die gesetzliche Rentenversicherung. Die Höhe hängt sehr davon ab wie die Einzahlungen in den Berufsjahren erfolgt sind. Gab es Lücken (Arbeitslosigkeit) oder ist durch Lohnerhöhungen das eingezahlte Kapital gestiegen. Eine klare Antwort darauf zu finden ist nicht immer einfach, gerade dann wenn noch viele Berufsjahre vor einem liegen. Im Folgenden möchte ich ihnen die drei weiteren Säulen der Altersvorsorge näher vorstellen:

 

  • Betriebliche Altersvorsorge:

    Seit 2002 haben Angestellte die Möglichkeit zusätzlich zur gesetzlichen Rente über die betriebliche Altersvorsorge etwas für die Rente zu tun. Diese Möglichkeit gehört zur zweiten Säule der Altersvorsorge. Viele Großunternehmen haben mittlerweile eigene Pensionskassen oder auch Versorgungswerke. Aber auch kleine Unternehmen müssen ihren Mitarbeiten Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge bieten.  Dies können Direktanlagen über das Unternehmen oder durch Umwandlung eines Gehaltsanteils sein. Das vorhandene Kapital wird dann in eine externe Geldanlagemöglichkeit investiert.

  • Riester Rente:

    Die dritte Säule der Altersvorsorge ist die Riester Rente. Sie ist auch gleichzeitig die bekannteste und am meisten genutzte private Altersvorsorge. Mit der Riester Rente hat der Gesetzgeber eine staatlich geförderte Sparform entwickelt, die für viele Menschen eine gute Möglichkeit der Altersvorsorge bietet. Förderberechtigt sind alle die in einem Arbeitsverhältnis mit verpflichtender Rentenversicherung stehen oder Arbeitslosengeld bekommen. Auch Mütter und Väter in der Elternzeit sind förderberechtigt, zudem alle Beamte. Sogar Selbstständige können von der Förderung profitieren, wenn ihr Partner förderberechtigt ist und einen Riestervertrag besitzt.

  • Rürup Rente:

    Zur dritten Säule der privaten Rentenversicherung zählt die Rürup Rente. Sie ist für alle gedacht die keine Riester Rente abschließen können. Das sind vor allem Selbstständige und Freiberufler. Interessant ist die Rürup Rente vor allem durch die Steuern die Selbstständige pro Jahr sparen können.

  • Das ungeförderte Sparen

    bildet die vierte Säule  der privaten Altersvorsorge. Hier gibt es sehr viele Möglichkeiten, die je nach „Geschmack“ gestaltet werden können. Zu den beliebtesten Möglichkeiten Geld anzulegen was nicht vom Staat gefördert wird zählen die eigenen Immobilien, Aktien und Aktienfonds, Gold, Rentenversicherungen und Lebensversicherungen. Alle vier haben im Gegensatz zu den vom Staat geförderten Möglichkeiten einen großen Nachteil. Sie sind nicht sicher, wenn der Super-Gau Hartz IV eintritt.  Konkret bedeutet das, dass Sie im Hartz IV Fall gezwungen werden können Ihre  Immobilien, Rentenversicherungen, Aktien, Aktienfonds und Renten,- Lebensversicherungen verkaufen zu müssen bevor der Staat Hartz IV bezahlt. Dies wird natürlich von Fall zu Fall geprüft, aber das diese Möglichkeit besteht sollten Sie in ihren Überlegungen immer in Betracht ziehen.

 

 

Private Altersvorsorge – Immobilien

Sehr beliebt bei der privaten Altersvorsorge sind Immobilien in Form von Wohnungen oder Häusern. Die eigene Immobilie bringt den Vorteil, dass im Rentenalter keine Miete bezahlt werden muss. Diese Ersparnis ist nicht unbedeutend, es sollten aber ein paar Dinge beachtet werden.

  1. Die eigene Immobilie sollte spätestens beim Renteneintritt schuldenfrei sein.
  2. Die Immobilie sollte sich in einem guten Zustand befinden. Falls nicht müssten Sie im Rentenalter noch hohe Kosten stemmen.
  3. Nach Möglichkeit sollte die Wohnung oder das Haus barrierefrei nutzbar und altersgerecht gelegen sein.

Viele Menschen kaufen sich Häuser oder Wohnungen die sie dann vermieten um mit den Mieteinnahmen die Rente aufzustocken. Auch das kann nach meiner Meinung sehr gut funktionieren. Wobei ich aber zu bedenken gebe, dass vermietetes Eigentum eine Menge Arbeit bedeutet die Sie im fortgeschrittenen Alter eventuell nicht mehr stemmen können.

Wer sich keine eigene Immobilie leisten will, aber trotzdem sein Geld in Immobilien investieren möchte, für den können offene Immobilienfonds eine gute Alternative sein. Sie können Sparpläne abschließen und einen gewissen Betrag regelmäßig in diese Immobilienfonds einzahlen und somit Geld zurücklegen. In den vergangenen Jahren konnten so über 4 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaftet werden, was bei längerer Laufzeit eine ordentliche Summe ausmachen kann.

Von geschlossenen Fonds kann ich zur privaten Altersvorsorge nur abraten. Sie werden als Käufer solcher Fonds zum Miteigentümer und haben so das Risiko des Totalverlusts.

 

 

Private Altersvorsorge – Aktienfonds und Aktien

Mit Aktien und Aktienfonds hat man die Möglichkeit die höchsten Renditen zu bekommen. Es ist durchaus möglich zwischen 5 – 10 Prozent Rendite pro Jahr zu bekommen. Auch hier ist es möglich monatliche Sparpläne einzurichten, die sehr variabel sein können (bei vielen Banken schon ab 25 Euro), je nachdem wie die finanzielle Lage gerade ist.

Wie es bei der Geldanlage aber immer ist, bekommt man die hohe Rendite aber nur wenn man bereit ist ein höheres Risiko einzugehen. Bei Aktien und Aktienfonds ist das Risiko Verluste zu erleiden immer vorhanden. Sie als Anleger sollten daher über eine hohe Selbstdisziplin verfügen und auch Verluste die zeitweise auftreten könnten gut ertragen können.  Das Risiko lässt sich aber reduzieren umso länger die Laufzeit der Investitionen in Aktien und Aktienfonds dauert. Als Anlagehorizont sollten mindestens 5 – 10 Jahre in Betracht gezogen werden, viel besser wären aber 20 -35 Jahre.

 

 

Private Altersvorsorge – Rentenversicherungen

Wenn Sie bei der Altersvorsorge auf Nummer sicher gehen möchten, dann sind Aktien und Aktienfonds nicht das richtige für Sie. In puncto Sicherheit spielen Rentenversicherungen ihre Vorteile voll aus. Auch garantieren sie dem sparen schon beim Abschluss der Versicherung eine bestimmte Summe die nach Ablauf der Versicherung gezahlt wird (Dauernde Einzahlung vorausgesetzt). Das macht das ganze sehr planbar und Sie können sich überlegen ob die Summe ausreichend ist, oder ob noch mehr getan werden muss.

Leider hat auch die Rentenversicherung das gleiche Problem wie alle sicheren Geldanlagemöglichkeiten. Die jährliche Rendite ist nicht sehr hoch und es kommen meist noch hohe Abschlusskosten hinzu. Diese Kosten werden meist in den ersten Jahren fällig, was den Zinseszinseffekt in den ersten Jahren zunichte macht. Als weiteren Nachteil ist zu nennen, dass Rentenversicherungen sehr unflexibel sind, was problematisch sein kann wenn Sie  unerwartet dringend Geld benötigen und die Rentenversicherung kündigen müssen. Es kann dann schon mal schnell ein Drittel des angelegten Kapital verschwinden.

 

 

Private Altersvorsorge – Lebensversicherung

Die nächste Variante der privaten Altersvorsorge ist die Lebensversicherung. Auch sie bietet die  Möglichkeit am Ende der Laufzeit eine vorher festgelegte Summe zu bekommen. Die flexiblen Zahlungsoptionen machen die Lebensversicherung auch für den kleinen Geldbeutel recht interessant.  Da die Konditionen recht unterschiedlich ausfallen, sollten Sie vor Abschluss einer solchen Versicherung ein wenig Arbeit investieren und  einen Vergleich durchführen. Die Arbeit lohnt sich bei langen Laufzeiten immer, weil durch die Länge selbst kleine Prozentunterschiede große Auswirkungen haben können.

Aber auch bei der Lebensversicherung sind einige Nachteile zu nennen von denen ich die wichtigsten hier kurz nenne:

  1. Sehr lange Laufzeiten mit dauernden Beitragszahlungen
  2. Kündigungen vor Vertragsende sind immer mit erheblichen Einbußen verbunden
  3. Das ausgezahlte Geld muss teilweise versteuert werden.

 

 

Private Altersvorsorge – Gold

Zum Schluss noch eine etwas exotischere aber beliebte Variante in Deutschland, die private Altersvorsorge in Gold. Gold ist schon seit Jahrhunderten als Krisenwährung bekannt und fasziniert schon immer die Menschen. Aus diesem Grunde werden in Deutschland ca. 8000 Tonnen in Form von Barren, Münzen und  Schmuck  gehortet. Gold hat aber zwei große Nachteile, es wirft keine regelmäßige Rendite ab und wie sich der Goldkurs entwickelt weiß auch niemand.

Ich möchte mich den meisten Experten anschließen, die raten 10 – 15 Prozent des vorhandenen Kapitals in Gold anzulegen. Es dient dann als die letzte Absicherung für Krisenzeiten. Damit Gold aber auch genutzt werden kann, wenn eine Krise eingetreten ist, empfehle ich „kleine“ Barren und Münzen.  Diese können wesentlich einfacher gegen Waren des täglichen Lebens eingetauscht werden.

 

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Private Altersvorsorge – Fazit

Für welche Form der privaten Altersvorsorge Sie sich entscheiden ist eigentlich völlig egal. Hauptsache Sie betreiben ein wenig finanzielle Altersvorsorge, denn das was der Staat an Rente bezahlt wird immer weniger.

Die staatlich geförderten Modelle bieten reichlich Vorteile (wenn sie richtig genutzt werden), aber auch die ungeförderten Möglichkeiten haben ihren Reiz. Ich kann deswegen wie immer bei der Geldanlage nur zur einer gesunden Mischung raten. Im Fall der privaten Altersvorsoge die eine Hälfte aus staatlich geförderten Produkten und zur anderen Hälfte aus nicht geförderten Produkten.

 

Vergleichstabelle staatlich gerförderte Altersvorsorge

 

Um dClick here iconie staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukte besser miteinander vergleichen zu können, habe ich die drei wichtigsten in einer Tabelle gegenübergestellt. Jetzt kostenlos Downloaden und vergleichen.

 

Hier gibt es noch mehr Informationen zum Thema private Altersvorsorge zu finden: