Geldanlage in Sachwerte – welche Möglichkeiten gibt es? Welche Chancen und Risiken bietet die Geldanlage in Sachwerte? Was machen Sachwerte aus?

Geldanlage in Sachwerte

Sachwerte sind gerade bei den deutschen als Geldanlage sehr beliebt. Der Schutz vor einer hohen Inflationsrate wird wohl der Hauptgrund dafür sein. Aber bei vielen deutschen sind Sachwerte auch so beliebt, weil in der regel etwas reales dahinter steht. Man kann es vielleicht sogar zu Hause Lagern und anfassen wenn man es denn möchte (z.B. Edelmetalle).

Aber auch für eine gute Risikostreuung der privaten Geldanlage sind Sachwerte sehr gut geeignet. Nichts ist schlimmer bei der Geldanlage, als wenn man alles auf eine Karte setzt.

Geldanlage in Sachwerte – erst einmal was sind eigentlich Sachwerte?

Als Sachwerte werden Güter bezeichnet, die ihren Wert auch dann erhalten können, wenn z.B. der Geldwert aufgrund einer höheren Inflation anfängt zu sinken. Die Eigenschaft, dass Sachwerte als sehr Wertstabil gelten, machen sie besonders in Krisenzeiten zu einer besonders gern genutzten Geldanlage Möglichkeit. Auch haben Sachwerte sehr oft die Eigenschaft, dass sie sogar bei einer Inflation von steigenden Preisen profitieren, da auch ihr Wert in der Regel in solchen Phasen steigt.

Zu den bekanntesten Sachwerten gehören Immobilen, Grundstücke und Edelmetalle. Ja sogar Aktien sind Sachwerte, was vielen so gar nicht bewusst ist, aber dazu später mehr.

Geldanlage in Sachwerte – warum sind Sachwerte gerade bei hohen Inflationsraten ein guter Schutz?

Von einer Inflation spricht man, wenn sich die Geldmenge so stark ausdehnt (vermehrt), ohne das die reale Güterproduktion hinterherkommt. Das hat dann zur Folge, dass der Wert des Geldes abnimmt und somit die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen. Dementsprechend können wir Menschen uns bei einer hohen Inflationsrate mit der gleichen Menge Geld weniger kaufen. Ein Kaufkraftverlust findet also statt, den wir bei einer hohen Inflationsrate auch deutlich merken.

Eine Inflationsrate von 1-2 Prozent pro Jahr ist erstmal nichts schlimmes. Ganz im Gegenteil, sie ist sogar gewollt und sollte Normalzustand bedeuten. Es wird nur Gefährlich für den Anleger, wenn auf einmal sehr viel Geld im System ist und die Inflationsrate deutlich über die 2 Prozent steigt. Nachdenklich sollte uns daher die Politik der Zentralbanken stimmen. Sie pumpen seit Jahren unglaubliche Summen in den Markt. Früher oder Später muss es daher zu einer hohen Inflationsrate kommen. Aber das nur nebenbei kurz erwähnt.

Ein guter Schutz gegen hohe Inflation ist daher die Geldanlage in Sachwerte. Bei Immobilien beispielsweise ist eine hohe Inflationsrate in der Regel kein Problem. Wenn das Gebäude gut gepflegt ist und auch die Lage halbwegs gefragt ist, wird ein Verkäufer auch dann noch einen „fairen Gegenwert“ bekommen, wenn die Inflationsrate sehr deutlich gestiegen ist.

Probleme können allerdings entstehen, wenn es Aufgrund von Spekulationsblasen, sinkender Nachfrage oder sehr starken Krisen die Preise stark nach unten korrigieren. Das gilt aber dann auch für alle Sachwerte und sollte immer mit in die Überlegung für oder gegen Sachwerte einbezogen werden.




Geldanlage in Sachwerte – welche Sachwerte sind die bekanntesten?

  • Immobilien

Mit sehr großem Abstand sind Immobilien die beliebteste Art sein Vermögen mit Sachwerte gegen eine hohe Inflation abzusichern. Auch sind Immobilien sehr oft der Hauptpfeiler der privaten Altersvorsorge. Der Staat versucht auch aus diesem Grund Anreize zu schaffen und bietet den Käufern eine Reihe  von steuerlichen Vorteilen an. Die allerdings erst nach einer Haltedauer von mindestens 10 Jahren genutzt werden können.

Passt der Zustand und die Lage einer Immobilie, dann gilt eine Immobilie als sehr Krisensicher und es kann langfristig mit einem ordentlichen Wertzuwachs gerechnet werden. Leider handelt es sich bei Immobilien um eine Geldanlageform mit der geringsten Liquidität. Eine Immobilie zu verkaufen, kann unter Umständen sehr lange dauern, oder ist in Krisenzeiten auch nur mit Verlust möglich.

  • Edelmetalle

Edelmetalle wie Gold und Silber gelten als sehr Krisensicher und wertstabil was sie hinter Immobilien zu den beliebtesten Sachwerten macht. Gold und Silber und andere Edelnmetalle haben sehr begrenzte Ressourcen auf der Erde, was den Preis schon aus diesem Grund stabil halten lässt. Ein weiterer Grund ist die seit Jahrhunderten dauernde Faszination die Edelmetalle auf uns Menschen ausüben. Das Edelmetalle Kriege, Krisen und Hyperinflationen gut überleben können, hat schon die Geschichte gezeigt und die Chance ist sehr hoch das Edelmetalle das auch in Zukunft tun werden.

Gold, Silber und Co gelten als sehr flexibel, dass bedeutet das sie relativ schnell gekauft und verkauft werden können. Auch wichtig für den privat Anleger ist die Tatsache, dass Käufe und Verkäufe von Edelmetallen keine Abgeltungssteuer unterliegen. Gewinne können also realisiert werden, ohne das der Staat noch seine Hand aufhält.

Einen großen Nachteil hat jedoch das Investment in Edelmetalle. Und das ist die Lagerung von Gold, Silber oder auch anderen Edelmetallen. Sie benötigen einen geeigneten Platz wo sie vor Diebstahl und anderen Fremdeinflüssen sicher sind. Bei sehr großen Investitionen in Edelmetalle kann das schon mal zu einem unüberwindbarem Problem werden.

Weitere Probleme kann ein schlechter Wechselkurs zum Dollar sein, denn die meisten Edelmetalle werden in US-Dollar gehandelt. Auch ist eine Investition in Gold und Silber auch schon mal aus ethischen Gründen bedenklich, da viele Minen sich in Entwicklungsländern befinden. Dort wird nicht immer auf gute Arbeitsbedingungen oder einen ordentlichen Umweltschutz Wert gelegt.

  • Aktien

Wie schon weiter oben Beschrieben, zählen auch Aktien zu den Sachwerten. Denn mit den Kauf einer Aktien erwirbt der Käufer Anteile an einem Unternehmen. Ist es ein solide wirtschaftendes Unternehmen, wird es auch in Krisenzeiten versuchen Geld zu verdienen und damit seinen Wert zu erhalten oder sogar zu steigern. Allerdings schreckt viele die doch unter Umständen recht hohen Aktienkursschwankungen ab. In der Regel erholen sich die Aktienmärkte recht schnell wieder und die Kurse steigen oft sogar über den alten Wert. Aber viele Anleger können mit diesem Risiko nicht gut schlafen und meiden daher Aktien.

Auch haben viele Nutzer von Sachwerten gerne etwas reales in der Hand, was bei Aktien nicht gegeben ist. Die Anteilsscheine liegen virtuell bei einer Depotbank im Depot und man kann sie mal nicht eben in die Hand nehmen.

Aktien oder auch ETF´s und Aktienfonds gelten zu den sehr liquiden Geldanlagemöglichkeiten. Sie gehören aber auch zu den riskanteren Möglichkeiten sein Geld anzulegen. Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte hat allerdings gezeigt, dass mit Ruhe und mit einem langem Anlagehorizont die mit Abstand besten Renditen herausgekommen sind.

  • Sammlerstücke

Als letztes möchte ich hier noch die Sammlerstücke als Schutz vor einer hohen Inflationsrate erwähnen. Diese Sammlerstücke können z.B. alte Autos oder alte Uhren sein. Sehr beliebt sind auch Investments in gute Weine oder alte Whiskeys.

Für den Privatanleger sind Sammlerstücke aber relativ ungeeignet für die Geldanlage. Und das aus zwei sehr guten Gründen. Zum einem ist bei allen Sammlerstücken ein sehr hohes Fachwissen erforderlich, was man sich in der Regel mit großem Zeitaufwand zulegen muss. Denn kauft man das falsche Sammlerstück zur falschen Zeit können recht schnell Verluste eingefahren werden.

Zum anderen ist hier das Problem das ein Sammlerwert keinen realen Wert wieder spiegelt. Denn letztlich ist niemand exakt in der Lage zu beziffern, wie hoch der wahre Wert eines Sammlerstückes ist. Auch kann es in Krisenzeiten sehr schwierig sein, ein Sammlerstück Gewinnbringend zu verkaufen. Daher mein Rat Finger weg von Sammlerstücken zur Geldanlage, es sei denn man ist ein Experte auf dem Gebiet.

Geldanlage in Sachwerte – welche Vorteile haben Sachwerte

Sachwerte bieten eine Menge Vorteile. Ein paar davon habe ich hier mal aufgeführt:

  • Inflationsschutz: Das Hauptargument für Sachwerte ist der sehr gute Inflationsschutz. Gerade in Krisen wo das gedruckte Geld immer mehr seinen Wert verlieren kann, können Sachwerte der Rettungsanker sein.
  • Krisensicher: In der Regel sind Sachwerte sehr Krisensicher. Es kann durchaus vorkommen das die Preise für die jeweiligen Sachwerte aufgrund mangelnder Nachfrage auch zurückgehen. Aber dadurch das es immer einen realen Gegenwert gibt, sind Totalverluste fast ausgeschlossen.
  • Wachsende Nachfrage: Bei vielen Sachwerten gibt es eine stetig wachsende Nachfrage. Ein Beispiel ist der deutsche Immobilienmarkt. Die Nachfrage nach Immobilien (gute Lage vorausgesetzt)wird in den nächsten Jahren immer weiter steigen. Die Baubranche kommt gar nicht hinterher genügend neuen Wohnraum zu generieren. Ein weiteres Beispiel sind Edelmetalle. Der Rohstoff selbst ist auf der Erde begrenzt, was schon alleine den Preis stabil hält. Hinzu kommt noch der steigende Reichtum der Schwellenländer und damit steigt auch zeitgleich die steigende Nachfrage nach Edelmetallen in den Schwellenländern.
  • Begrenzte Vorkommen: Gerade bei Edelmetallen sind die Ressourcen auf der Erde sehr begrenzt, was den Preis schon absichert. Auch andere Sachwerte wie Immobilien können nicht „mal eben auf die schnelle“ vermehrt werden (gerade das machen die Zentralbanken aber gerade mit dem Papiergeld).

Geldanlage in Sachwerte – welche Nachteile haben Sachwerte

Wo es auf der einen Seite positive Dinge gibt, finden sich natürlich auch bei Sachwerten Nachteile. Allerdings weisen die Sachwerte je nach Art unterschiedliche Nachteile und Risiken auf. Ich habe auch hier mal versucht die wichtigsten Nachteile aufzulisten:

  • Illiquidität: Ein sehr großer Nachteil von Sachwerten ist die fehlende Liquidität. In der Regel (außer Aktien) können Sachwerte nicht schnell in Geld umgewandelt werden. Bei Immobilien z.B. kann ein Verkauf sich über Monate hinziehen.
  • Hintergrundwissen: Einige Sachwerte benötigen zur Investition ein enormes Hintergrundwissen. Das aneignen von Fachwissen kann sich auch schon mal über Jahre hinziehen und ist daher auch nicht für jedermann geeignet.
  • Unsichere Rendite: Bei Sachwerten ist es sehr schwer möglich vor dem Investment herauszufinden welche Rendite am Ende dabei herauskommt. Das ist beispielsweise bei Anleihen oder Festgeld viel Einfacher.
  • Wertschwankungen: Obwohl sehr sicher, unterliegen auch Sachwerte Wertschwankungen. Bei einigen Sachwerten kann die Volatilität auch sehr groß ausfallen, was der Anleger (und seine Nerven) dann aushalten muss.
  • Verwaltungsaufwand: Gerade bei Immobilien ist der Verwaltungsaufwand nicht zu unterschätzen. Vor allem dann, wenn die eigene Immobilie vermietet werden soll. Aber auch bei Edelmetalle können Verwaltungskosten entstehen. Nämlich dann, wenn die Edelmetalle nicht zu Hause gelagert werden sollen. Ohne Verwaltungsaufwand und kosten ist kein Bankschließfach zu bekommen.
  • Konzentrationsrisiko: Viele Sachwerte sind in der Anschaffung sehr kostenintensiv. Da ist die Gefahr sehr groß, dass das verfügbare Vermögen nur in eine Sache investiert werden kann. Eine Diversifikation, die bei der Geldanlage immer wichtig ist, kann unter Umständen nicht umgesetzt werden.
  • Enteignung: Der letzte und fast vergessen Punkt ist die Möglichkeit der Enteignung. Die Geschichte zeigt, dass gerade in Krisenzeiten die Gefahr einer Enteignung stark wächst. So geschehen in den vielen Kriegen auf der Welt, wo die Menschen ihre Häuser verlassen mussten. Oder auch durch das Verbot und die Konfiszierung von Gold und Silber in den USA ab 1933

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Geldanlage in Sachwerte – Fazit

Eine Investition in Sachwerte kann die eigene Geldanlage absichern und voranbringen. Gerade der Inflationsschutz ist ein sehr gutes Argument für Sachwerte. Mit Sachwerten können oft nicht nur wirtschaftliche sondern auch politische Krisen recht gut überwunden werden.

Die Nachteile sind natürlich auch zu beachten. So sollte möglichst das vermeiden von Spekulationsblasen angestrebt werden. Spekulationsblasen entstehen immer dann, wenn sehr viel Geld im Markt ist und die Nachfrage deutlich höher ist als normal. Der Immobilienmarkt in den USA bis 2008 ist so eine Spekulationsblase gewesen.

Auch der große Nachteil der oft fehlenden Liquidität oder die hohen Anschaffungskosten sollte immer bedacht werden.

Dennoch fällt mein Fazit sehr positiv zugunsten von Sachwerten aus. Aus einer gesunde Mischung aus Sachwerten und Geldwerten sollte jede langfristig aufgestellte Geldanlage bestehen. Je nachdem ob die Inflation höher oder niedriger ist kann man dann Sachwerte oder Geldwerte auch übergewichten.

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