Aktientipp Dezember 2017 – AXA Versicherung – Wieder eine Versicherung die es in meine Aktientipps geschafft hat. Was haben steigende Zinsen damit zu tun?

 

Aktientipp Dezember 2017

 

Seit etwas längerer Zeit habe ich keine Aktientipps mehr veröffentlicht. Das hatte damit zu tun, dass ich damit beschäftigt gewesen bin, meinen Webauftritt besser zu gestalten. Ich habe mir aber fest vorgenommen wieder regelmäßig Aktientipps zu veröffentlichen.

Für den Start ist mir die Aktie des Versicherungskonzern AXA ins Auge gesprungen. Das Versicherungsunternehmen aus Frankreich ist nach der Allianz der zweitgrößte Versicherungskonzern aus Europa. Mit einem Börsenwert von 56 Mrd. Euro ist die AXA Versicherung die Nummer 2 hinter der Allianz auf der Welt. Schaut man sich die Bilanzsumme an, da ist die AXA 2016 sogar Weltmarktführer gewesen.

 

 

Durch die niedrigen Zinsen der vergangenen Jahre sind die Aktienkurse vieler Versicherer gefallen. Diese Tatsache macht diese Branche aber interessant für Investoren. Denn bei einigen Versicherern ist die Bewertung mittlerweile sehr gut. So auch bei der AXA,  liegt doch beispielsweise der Kurs-Buchwert bei 0,82. Sollten in den nächsten Jahren die Zinsen wieder steigen, dann sollten auch die Kurse der Versicherungen wieder steil nach oben führen.

 

AXA Versicherung

WKN: 855705

ISIN: FR0000120628

 

 

Aktientipp Dezember 2017 – kurz vorgestellt

Das Unternehmen AXA hat auch eine lange Tradition worauf es sehr stolz ist. Im Jahr 1837 hat es mit einem Gesetz  zur Mobiliar-Feuer-Versicherung angefangen das König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erlassen hatte. Mit diesem Gesetz wollte der König die heimische Versicherungsindustrie stärken.

Zwei Jahre später im Jahr 1839 ist es dann soweit gewesen. Zwei Kaufleute unter der Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie gründeten die Kölnische-Feuer-Versicherungs-Gesellschaft kurz Colonia genannt. Als einer der ersten Versicherung boten sie auch Policen an, in denen auch Schäden durch Löscharbeiten abgesichert werden konnten. Das war zu der damaligen Zeit einmalig.

Bereits einem Jahr nach der Gründung gab es 42 Hauptagenturen die für das junge Unternehmen tätig waren.  Auch in den nächsten Jahren ging das Wachstum rasant weiter. So wurden etwa 1853 in Köln die Lebensversicherungsgesellschaft Concordia, 1866 die Lebens-Versicherungs AG in Berlin gegründet. 1901 kam ein Transport und Unfallversicherer in Hamburg hinzu. Alle drei Versicherungsgesellschaften sollten bei der Entwicklung zu einem Weltweit tätigen Versicherungsunternehmen noch eine große Rolle spielen.

Aus Concordia Versicherung wird Colonia Versicherung und schließlich die AXA Konzern AG

In den folgenden Jahren wurden immer wieder Interessengemeinschaften gegründet um den größer werdenden Konkurrenzdruck besser zu verkraften. Auch 1969 bis 1971 gab es zahlreiche solcher Zusammenschlüsse. So entstand dann aus der Concordia Versicherung die Colonia Versicherung

Nach der deutschen Wiedervereinigung gab es in der Versicherungsbranche einige Umbrüche. So auch bei der Colonia Versicherung. Erst wurde 1991 die Colonia Konzern AG gegründet, dann im Jahr 1993 wurde die staatliche französische Union des Assurance de Paris (UAP) Mehrheitsaktionär

1997 wurde dann die UAP durch die AXA Gruppe übernommen und so trat auch die Colonia in eines der größten Versicherungskonzerne der Welt bei. Erst hieß der Firmenname noch AXA Colonia AG, aber im September 2001 wurde das Unternehmen die AXA Konzern AG umbenannt.

 

 

Aktientipp Dezember 2017 – Kennzahlen

Aktienkurs Börse Frankfurt 25,33 Euro (Stand 06.12.17)

 

Eigenkapitalrendite: 7,68%

Eigenkapitalquote: 8,49%

Ebit Marge: –

Ergebnis je Aktie: 2,49 €

Dividende: 1,24€

Dividendenrendite: 4,90%

Kurs-Gewinn-Verhältnis: 10,19

Kurs-Buchwert: 0,82

Börsenwert: 56 Mrd. €

 

 

Aktientipp Dezember  2017 – Was spricht für AXA

Erstmal wie immer ein Blick auf die Kennzahlen des Unternehmens. Da springen einem sofort drei Kennzahlen ins Auge die für AXA sprechen.

 

  • Erstens das sehr niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,19.

In dem aktuellen Kurs ist scheinbar das aktuelle Marktumfeld mit den niedrigen Zinsen eingepreist. Der Konzern verdient ordentlich Geld, was sich aber noch nicht im Aktienkurs wieder spiegelt. Sollten die Zinsen in den nächsten Jahren anziehen dann würde das für den Aktienkurs nochmal einen ordentlichen Hebel bedeuten.

 

  • Zweitens der ebenfalls sehr niedrige Kursbuchwert von 0,82

Liegt der Kurs-Buchwert unter 1 bedeutet das ganz einfach erklärt das im Falle einer Insolvenz von AXA das gesamte Vermögen mehr Wert wäre wie der aktuelle Wert des Unternehmens an der Börse. Ein Kursbuchwert unter 1 ist daher für Investoren immer interessant.

 

  • Drittens die sehr hohe Dividendenrendite von 4,90%

AXA gehört zu den Unternehmen das in den Vergangenen zwanzig Jahren immer eine Dividende gezahlt haben. Das spricht erst mal für eine solide Finanzpolitik des Unternehmens. Bemerkenswert ist aber auch die Tatsache, dass die Dividende auch in den Krisenjahren 2003 und 2008 gezahlt wurde. Zwar in einer reduzierter Form aber das können sicherlich nicht alle Versicherungs- und Finanzunternehmen von sich behaupten. Außerdem ist der Vorstand immer bemüht die Dividende zu erhöhen. Auch das ist in den letzten 6 Jahren gelungen, sodass heute eine Dividende von 1,24 Euro gezahlt wird, was bei dem heutigen Kurs eine Dividendenrendite von 4,90 % ausmacht.




Aktientipp Dezember 2017 – wo geht die Reise hin

In den letzten Wochen ist es dem Unternehmen gelungen die Umsätze stabil zu halten, obwohl das Geschäft mit den Lebens und Krankenversicherungen etwas geschwächelt hat. Zuwächse in den anderen Bereichen haben das mehr als wettgemacht.

Zudem unternimmt das Unternehmen einige Anstrengungen das Geschäftsmodell zu vereinfachen. Hier sind einige Kostenersparnisse möglich die das Unternehmen gerne nutzen möchte. Wenn es gelingt dieses Kostenersparnisse zu nutzen wird das dem Gewinn der AXA AG gut tun, was sich wiederum positiv in dem Aktienkurs wieder spiegeln sollte.

Ich sehe daher als Kurzfristiges Kursziel erst mal die 28,50 Euro. Und sollten in den nächsten Monaten oder Jahren die Zinsen wieder steigen, ist die AXA AG sehr gut aufgestellt um davon zu profitieren. Dann kann der Kurs auch ganz schnell Richtung 40 Euro gehen. Und bis es soweit ist kann man die sehr ordentliche Dividende von 4,9% mitnehmen, was wiederum als Puffer gegen Kursverluste wirkt.

 

 

Aktientipp Dezember 2017 – welches Risiko besteht

Durch das zur Zeit herrschende Niedrigzinsumfeld ist es für viele Versicherungsunternehmen sehr schwer geworden ordentliche Gewinne zu erwirtschaften. Das spiegelt sich auch in den Kursen der Unternehmen wieder. Der Kurs des AXA Konzern ist schon seit einer längeren Zeit in einer Seitwärtsbewegung gefangen. Sollte dieses Umfeld noch länger andauern und gelingt es dem AXA Konzern nicht die geplanten Kostenersparnisse umzusetzen wird diese Seitwärtsbewegung höchstwahrscheinlich weitergehen.

Werden die Zinsen noch viele Jahre so niedrig gehalten und es kommen noch größere Krisen hinzu, dann ist auch gut möglich das der Kurs auch noch weiter fällt.

 

OnVista Bank - Die neue Tradingfreiheit

Aktientipp Dezember 2017 – Fazit

In dem  ersten Aktientipp nach einer etwas längeren Zeit hat mit dem AXA Konzern ein sehr solides Unternehmen vorstellen können. Es zahlt eine sehr gute Dividende und schwankt sehr wenig. Und wenn die Aktie  die zur Zeit dauernde Seitwärtsbewegung beenden kann, dann sind auch ordentliche Kursgewinne wieder drin. Besonders dann wenn die Zinsen sich wieder deutlich nach oben bewegen.

Wichtig!!

Diese Aktienempfehlung ist meine persönliche Meinung und keine Erfolgsgarantie. Denken Sie immer daran, dass ein Verlustrisiko an der Börse immer vorhanden ist. Aus diesem Grunde übernehme ich keine Garantie, Gewährleistung und Haftung für das Risiko, dass Sie beim Börsenhandel eingehen.

2 Kommentare
  1. Stefan
    Stefan sagte:

    Danke für den Tip aber lohnen sich französische Aktien überhaupt wegen der hohen Quellensteuer von 30%? Es werden in D nur 15% erstattet.

    Antworten
    • Klaus-Dieter Hoppstock
      Klaus-Dieter Hoppstock sagte:

      Hallo Stefan,

      das mit der hohen Quellensteuer ist in der Tat ein Problem. 30 Prozent werden einbehalten und 15 % werden erst mal nur erstattet.
      Die Restlichen 15 % kann man sich auch noch zurückholen. Das ist aber etwas kompliziert und mit kosten verbunden.
      Ein Erstattungsformular kann beim BZst online ausgefüllt werden. Das ist aber noch der einfachere Teil. Danach braucht man noch vom Finanzamt eine Wohnsitzbestätigung, diese man aber leider nicht einfach ausfüllen und wegschicken kann. Das französische Finanzamt erstattet die 15% nur, wenn die Depotbank das Formular einreicht und die deutsche Lagerstelle (Clearstream in Frankfurt) bestätigt, dass die Aktien in einem deutschen Depot liegen. Beide verlangen relativ hohe Gebühren für ihre „Arbeit“.

      Wenn man sich nicht die Arbeit machen möchte, sollte man die 15% schon vorher bei den Dividendeneinnahmen abziehen. Aber bei über 4 Prozent bleibt dann immer noch eine stattliche Summe übrig. Zudem kann ja auch noch von den Kursgewinnen profitiert werden.

      Leider ist das prozedere bei französischen Aktien so. Aber ich denke trotzdem, dass die AXA Versicherung eine Wette Wert ist.

      Gruß Klaus-Dieter

      Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.